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Integration – gesellschaftspolitisch und unternehmerisch

Fast genau zwei Jahre ist es her, dass kurz vor Heiligabend die deutsche Medienlandschaft nach Nordhorn blickt. Auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise berührt ein besonderer Weihnachtsgruß die Menschen. Zahlreiche Migranten leben zu dieser Zeit in Notunterkünften, werden von haupt- und ehrenamtlichen Helfern versorgt. So auch in Kreissporthalle in Nordhorn, wo das Deutsche Rote Kreuz die Menschen betreut. Ebenda hängt plötzlich ein Schreiben an der Wand, ein Dankesbrief an die Rotkreuzler, an die Menschen in Nordhorn und an Deutschland überhaupt. Unterzeichnet hat den Text eine Vielzahl der Bewohner, um ihren Dank für die erhaltene Hilfe zum Ausdruck zu bringen. Schnell verbreitet sich die Aktion in den sozialen Netzwerken, die GN und überregionale Medien wie „Der Spiegel“ und RTL berichten ausführlich.

Verfasser des Schreibens ist Anas Mustafa. Im Leben des jungen Syrers, der nach wie vor in Nordhorn lebt, hat sich seitdem viel getan. Er spricht gut Deutsch, hat Wohnung und Arbeit gefunden und engagiert sich nunmehr selbst ehrenamtlich – und das gleich an verschiedenen Stellen. Seine Dankbarkeit ist nach wie vor riesig: „Ich habe so viel von den Deutschen bekommen und ich möchte gerne etwas zurückgegeben.“

 

Seit gut zwei Monaten arbeitet er bei der Neuenhauser Maschinenbau GmbH. Dreimal die Woche heißt es für ihn, um 4 Uhr morgens aufzustehen und mit dem Bus in Richtung Dinkelstadt Neuenhaus zu fahren. „Es ist ein großes Glück, diese Firma gefunden zu haben“, schwärmt er. Nicht nur könne er dort in dem beruflichen Feld tätig sein, das er aus Syrien kennt, auch die Kollegen seien überaus nett.

 

Sein Ziel ist es, ab Sommer dort eine Ausbildung anzufangen. Seine Vorgesetzten äußern sich lobend: „Von den Leistungen und Fortschritten, die Anas Mustafa seit seinem Praktikumsbeginn am 1. Oktober gezeigt hat, sind wir äußerst beeindruckt. Der angestrebten dualen Ausbildung im Bereich der Elektrotechnik steht bis dato nichts im Wege“, sagt Martin Poll, Leiter der Elektrofertigung bei Neuenhauser Maschinenbau und Anas’ direkter Vorgesetzter. Die einjährige Berufsausbildungsvorbereitung erzeuge „eine glückliche Win-win-Situation“ für beide Parteien: „Anas verbessert so seine Chancen auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis und als Arbeitgeber gewinnen wir – im besten Falle – Fachkräfte dazu.“ Personalleiter Wolfgang Wesselink informiert, dass derzeit drei geflüchtete Menschen ein Jahrespraktikum mit Aussicht auf einen Ausbildungsplatz absolvieren. Er sieht dies auch als Beitrag zur gesellschaftspolitischen Verantwortung und fügt hinzu: „Als Arbeitgeber macht es uns stolz, dass unser Engagement in diesem Bereich dazu führt, junge Menschen wie Anas für das Unternehmen gewinnen zu können.“

Bei Neuenhauser hat Anas Mustafa eine Arbeitsstelle gefunden (links, mit Kollege Stefan Küpers). ©Foto: Sebastian Hamel